Diffuser Haarausfall (Diffuse Alopezie)
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Diffuser Haarausfall (Diffuse Alopezie)Neutralität mutual geprüft

Diffuser Haarausfall betrifft idR das gesamte Kopfhaar. Das Gute: diese Form von Haarausfall ist sehr gut behandelbar. Hier finden Sie alle Informationen zu Ursachen, Verlauf und Behandlung des diffusen Haarausfalls.

Über den diffusen Haarausfall

Beim diffusen Haarausfall (Fachterminus: diffuse Alopezie) fallen über den ganzen Kopf verteilt Haare aus. Somit verringert sich die Haardichte wesentlich, wobei auch hier -ähnlich wie bei der androgenetischen Alopezie bei Männern und Frauen- idR nicht die komplette Haarpracht verloren geht. Eine Glatze ist bei dieser Form des Haarausfalls sehr selten.

Der diffuse Haarausfall kann in jedem Alter auftreten, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer.

Ursachen für diffusen Haarausfall

Unter den Begriff „diffuser Haarausfall“ werden grundsätzlich alle Haarausfall Formen gezählt, die weder dem kreisrunden Haarausfall, der androgenetischen Alopezie oder dem narbigen Haarausfall zuzuordnen sind.

Ursache des diffusen Haarausfalls ist meistens eine Störung der Wachstumsprozesse in den Haarfollikeln, welche z.B. durch einen Nähr- und Mineralstoffmangel bedingt wird. Dieser Mangel entsteht, da der Körper die ursprünglich in den Haarfollikeln existierenden Nähr- und Mineralstoffe abzieht und an anderer Stelle einsetzt. Parallel werden im Haarboden Schlacken eingelagert, die sich oft als direkte Folge einer säurebildenden und mineralstoffarmen Ernährung und Lebensweise bilden. Die Haarfollikel werden jedoch nicht gänzlich zerstört und bleiben funktionsfähig. Es befinden sich hier aber überproportional viele Haarfollikel in der Telogenphase (Ruhephase mit anschließendem Haarausfall).

Diffuser Haarausfall ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein mögliches Symptom eines anderen Einflusses. Die Ursachen des Haarausfalls können daher sehr vielschichtig sein.

Folgende Ursachen kommen grundsätzlich infrage:

• Haarausfall durch Nährstoffmangel (z.B. Eisen) bzw. eine ungesunde Ernährung
• Haarausfall durch Medikamente (z.B. Betablocker, Heparin, Thyreostatika, Schmerzmittel)
Haarausfall nach der Schwangerschaft
Haarausfall in den Wechseljahren
Haarausfall durch Chemotherapie
Haarausfall durch Erkrankungen & Infektionen (z.B. Grippe, Tuberkulose, Typhus, Scharlach)
• Haarausfall durch Vergiftungen (z.B. durch Thallium, Amalgam)
• Haarausfall nach Strahlentherapie (z.B. nach Röntgen)
• Haarausfall durch psychische Erkrankungen und Stress

Problematisch ist für die Diagnose, dass auch Mischformen der angeführten Ursachen für diffusen Haarausfall infrage kommen. Somit ist es für den behandelnden Arzt auch nicht immer ganz einfach, eine erfolgsversprechende Therapie zu bestimmen. Oft wird daher zur Medikamenten gegriffen, die die Symptome des diffusen Haarausfalls behandeln, nicht jedoch auch zwangsläufig dessen Ursachen.

Besonders auffällig ist, dass in den letzten Jahren auch vermehrt Kinder und Jugendliche an diffusem Haarausfall leiden, was vorrangig auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen ist.

Verlauf beim diffusen Haarausfall

Diffuser Haarausfall kann in verschiedenen Formen verlaufen. Auffällig ist, dass die Haare im gesamten Kopfbereich ausfallen und nicht nur an bestimmten Stellen (Hinterkopf, Geheimratsecken etc.). Dadurch lässt die Haarfülle enorm nach. Doch obwohl beim diffusen Haarausfall viele Haare ausgehen, führt diese Form nicht zur völligen Kahlheit oder Glatzenbildung.

TIPP: Sie möchten wissen, ob Sie unter diffusem Haarausfall leiden? Dann machen Sie jetzt den professionellen Haarausfall Test zur Bestimmung Ihres individuellen Haarausfall Typs.

Diffuser Haarausfall – Was hilft?

Die gute Nachricht vorweg: der diffuse Haarausfall verspricht generell gute Heilungschancen. Sobald die Ursache geklärt ist, wird die entsprechende zugrundeliegenden Krankheit behandelt bzw. das zum Haarverlust führende Medikament abgesetzt. Das normale Haarwachstum setzt innerhalb von 6-12 Monaten wieder ein.

Je akuter und plötzlicher der diffuse Haarausfall einsetzt, desto größer sind übrigens die Chancen auf Heilung. Dies liegt vor allem daran, dass hier idR die Ursachen schneller diagnostiziert werden können als bei langsam fortschreitendem chronischen Haarausfall.

Daher ist es sehr wichtig, dass Sie sofort beim Feststellen der Symptome (regelmäßig fallen täglich mehr als 100 Haare aus) einen Arzt konsultieren. Dieser wird zunächst mit Ihnen ein Anamnesegespräch über Dauer, Art und Lokalisation des Haarausfalls führen und dabei auch mögliche Auslöser wie z.B. in den letzten Monaten eingenommene Medikamente, erlittene Krankheiten oder Änderungen beim Ernährungsstil abfragen.

Anschließend werden umfangreiche Untersuchungen eingeleitet, um die Ursache des Haarverlusts zweifelsfrei zu ermitteln. Hierfür wird u.a. ein Trichogramm angefertigt, welches Aufschluss über das Wachstumsverhalten der Haare gibt. Dabei werden ca. 100 ausgezupfte Haaren unter dem Mikroskop untersucht und das Verhältnis zwischen wachsenden Haaren und Haaren in der Ruhe- und Übergangsphase ermittelt. Auch die Frage, ob die Haare durch Erkrankungen oder Medikamente geschädigt sind, lässt sich so schnell klären.

Darüber hinaus werden die Anzahl der der Haare, ihre Struktur sowie die Haarfollikel untersucht. Des Weiteren kann die Beschaffenheit der Kopfhhaut und die damit verbundene Verankerung der Haare getestet werden. Bei Verdacht auf diffusen Haarausfall durch Mangelernährung bzw. Schilddrüsenerkrankungen werden auch Tests durchgeführt, um die Konzentration der Eisenwerte im Blut bzw. der Schilddrüsenhormone zu ermitteln.

Folgende Haarwuchsmittel für Frauen bzw. Haarwuchsmittel für Männer finden in der Behandlung üblicherweise Anwendung:

Thymuskin
Thymuskin ist in Apotheken als Shampoo und Haarkur erhältlich. Gerade bei Krebspatienten haben Studien an der Heidelberger Universitäts Frauenklinik gezeigt, dass das Präparat den diffusen Haarausfall (abhängig von Krebstyp und angewandter Chemotherapie) deutlich hemmen konnte. In der Darmstädter Hautklinik hat man zudem die Wirkung von Thymuskin allgemein untersucht. Bei beeindruckenden 85% der Probanden konnte nach 12-monatiger Anwendung ein neuerliches Haarwachstum beobachtet werden.

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Bildquelle: Vielen Dank an Zlatan Durakovic für das Bild (© Zlatan Durakovic / Fotolia).

2 Gedanken zu „Diffuser Haarausfall (Diffuse Alopezie)

  1. Sunny

    Hallo zusammen und vielen Dank für den Artikel.

    Ich hatte selbst diffusen Haarausfall nach der Geburt meines Sohnes und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich bekam immer dünneres Haar, bis die Haare schließlich ausfielen.. Nach einigen Wochen hatte sich mein Haar erholt und der Haarwuchs ging ganz normal weiter…

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  2. Mia

    Danke für die guten Informationen zum Haarausfall bei Frauen. Der diffuse Haarausfall ist keine angenehme Sache. Einer Bekannten hat eine Hormontherapie geholfen.

    Antworten

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